Leitfaden

Vereinsbreitensportwart

Allgemein

70 Prozent aller Mitglieder in den Vereinen sind Breitensportler. Für diese Zielgruppe ist es wichtig Angebote in den Vereinen und für die Vereine anzubieten. Mitglieder in den Vereinen sollen sich wohlfühlen und neue Mitglieder sollen sich für Ihren Verein entscheiden. Der WTB hilft Ihnen bei der Entwicklung Ihrer Vereinsangebote.

Breitensport umfasst freizeitsportliche Aktivitäten, die neben Verbandsspielen und -meisterschaften inner- und außerhalb der Vereine stattfinden. Im Gegensatz zu anderen Sportarten entwickelten sich Breitensportaktivitäten im DTB und seinen Landesverbänden erst Ende der achtziger Jahre.
Der WTB versuchte, ausgehend von den Initiativen des DTB, sich verstärkt um die Hobbyspieler/-innen innerhalb des Vereins zu kümmern. Auch im Tennissport kam es zu einer zunehmenden Konsumhaltung der Mitglieder gegenüber ihren Vereinen. Die individuellen und sachorientierten Interessen führten zu einer abnehmenden Identifikation der Mitglieder mit dem Verein und seinen traditionellen Wertvorstellungen.

Konkret bedeutete dies beispielsweise, dass sich die Hobbyspieler/innen innerhalb ihres Vereins gegenüber jenen Mitgliedern, die in einer Mannschaft spielten, vernachlässigt, ja sogar benachteiligt fühlten; Plätze wurden z.B. zu spielgünstigen Zeiten für Mannschaftstraining gesperrt. Dies oder ähnliches sorgte zunehmend für Konfliktstoff und für ein immer stärkeres Auseinanderdriften zwischen Freizeit- und Wettkampftennis.

Zu diesem Zeitpunkt mischten auch die kommerziellen Anbieter verstärkt mit ihren Angeboten mit. Die Mitgliederwerbung für den Tennisverein stand an erster Stelle. Ziel war dabei, vorhandene Mitglieder stärker an den Verein zu binden und den Verein für neue Mitglieder attraktiver zu machen. Breitensportangebote vom DTB und WTB wurden angeboten, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter mit neuen Ideen gefunden. Vielerorts mangelte die Umsetzung der Angebote jedoch an der Basis.

Hilfestellung der Vereine durch Breitensportreferenten auf Bezirksebene gibt es seit 1989. In den Vereinen sollten eigene Breitensportwarte gefunden werden. Die entsprechenden Aufgaben werden später näher erläutert.

75 % der Spieler/innen in den Vereinen betreiben Tennis ohne Einbindung in eine Verbandsmannschaft oder den Wettkampfbetrieb. Um ein Gleichgewicht zwischen Mannschaftsspielern und Breitensportlern zu erreichen, sind u.a. gemeinsame Aktionen - wie Turniere, Ausflüge etc. nötig.

Vereinsbreitensportwart mit Tipps und Anregungen

1. Erweiterung des Vorstandes um den/die Breitensportwart/-in:

  • Splittung des Ehrenamtes Sportwart in Sportwart für Leistungssport und Sportwart für Breitensport.
  • Breitensport ist als ein eigenständiger Sportbereich anzuerkennen.
  • Er/Sie sollte Mitglied im Vorstand des Vereins/der Abteilung sein. Hierzu ist möglicherweise eine Satzungsänderung bzw. Ergänzung der Vereins- bzw. Abteilungs-Satzung erforderlich.
  • Er/Sie erhält gleichzeitig Stimmrecht im Vorstand mit allen sonstigen Rechten als Vorstandsmitglied, z.B. Kontrolle über die Einhaltung und Aufgabenerfüllung von Satzung bzw. Geschäftsordnung sowie Platz- und Spielordnung; Mitsprache bei Entscheidungen.

2. oder neue Kompetenzverteilung innerhalb des bestehenden Vorstandes:

  • Das Amt wird von einem Vorstandsmitglied ausgeübt. Die dabei entstehenden unterschiedlichen Interessen müssen gleichwertig vertreten werden.
  • Er/Sie kann auch Mitglied eines Sportausschusses sein.

Stellung im Verein/Abteilung

Er/Sie vertritt die Interessen aller Spieler/-innen, die in keiner Mannschaft spielen und Wettkämpfe bzw. Turniere bestreiten. Die Erstellung eines Haushaltsplans sowie eine Etatberechnung für den Bereich Breitensport ist anzustreben. Eine Vertretungsregelung kann getroffen werden.

Aufgabenbereich des/der Breitensportwart/-in

  • Planung und Organisation der Breitensportaktivitäten im Verein.
  • Betreuung und Ansprechpartner für alle Hobbyspieler/innen.
  • Planung und Organisation von Aktivitäten zur Mitgliederwerbung.
  • Bekanntgabe der Breitensport-Angebote des Bezirks.
  • Einführung neuer Mitglieder in den Vereinsbetrieb, d.h. Hilfestellung bei Kontakten unter den Mitgliedern.
  • Zusammenarbeit mit den Trainern, insbesondere den Breitensport-Übungsleitern, z.B. bei der Gründung von Trainingsgruppen.
  • Aktivierung zur Mitarbeit im Verein und zur Teilnahme an gesellschaftlichen Veranstaltungen.
  • Bildung eines Organisationsteams, wobei Mitarbeiter für kleine Teilbereiche zuständig sind, z.B. Verantwortlicher für Breitensportturnier, für Training, für Tennis-Sportabzeichen etc.
  • Erstellung eines vereinsinternen Freizeitangebotes.
  • Erstellung eines umfangreichen Spiel- und Sportangebotes: Mixed-Turniere, Ehepaar-Turniere, Jeder gegen jeden, Freundschaftsspiele mit anderen Vereinen.
  • Durchführung von Siegerehrungen und dem gemütlichen Beisammensein.
  • Durchführung von Turnieren für Nicht-Mannschaftsspieler/innen und Mannschaftsspieler/innen.
  • Enge Zusammenarbeit mit dem Sport- und Jugendwart.
  • Öffentlichkeitsarbeit (Ankündigungen sowie Berichterstattung).
  • Erstellung eines Rechenschafts- sowie Tätigkeitsberichts.
  • Erstellung eines eigenen Jahresberichtes für die Jahreshauptversammlung des Vereins.

Anmerkung:
Diese Aufgabenbeschreibung ist nur eine Empfehlung und kein Muss. Es besteht weiterhin kein Anspruch auf Vollständigkeit.