Pohle und Homberg feiern Turniersieg
Beim 31. Kochercup zeigen Männer und Frauen hochklassiges Tennis. Die erweiterte Konkurrenz kommt sehr gut an.
Das Tennisturnier um den Kochercup hat bereits eine lange Tradition in Oberkochen, bisher als reines Männerturnier, und auch die 31. Auflage schloss sich nahtlos an. Mit einer Neuerung, denn zum ersten spielten auch Damen um den Turniersieg. Beide Konkurrenzen boten hochklassigen Sport und viele spannenden Spiele.
Dass das Turnier des TC Oberkochen sich im deutschen Tennis einen Namen gemacht hat, zeigten die Meldezahlen. Trotz eines halbierten Feldes von 16 Spielern meldeten 30 Männer für das Turnier der Klasse A2, darunter eine ganze Reihe, die bereits in den vergangenen Jahren beim Kochercup gespielt hatten, Und bei den Frauen gingen gar 34 Meldungen für das ausgerichtete A3-Turnier ein. Dotiert war die Veranstaltung bei den Männern mit 7500 Euro, bei den Damen mit 5000 Euro.
Bereits in den Achtelfinals ging es bei den Damen umkämpft zu, so duellierten sich Helene schnack, Nummer vier der Setzliste, und Maja Issler fast drei Stunden, ehe sich Schnack durchsetzte. Und die an drei gesetzte Marleen Tilgner (Bremerhaven) verlor gegen Francesca Parcelli (Ravensburg) nach über zweieinhalb Stunden in drei ausgeglichenen Sätzen. Erwartungsgemäß hatte die 15-jährige Lena Büchele (Aalener Sportallianz), mit einer Wildcard ins Feld gerutscht, beim 2:6, 1:6 gegen Alessia Bone keine Chance. Das Endspiel am Samstag erreichten die topgesetzten Marie Charlotte Vogt (TC Vaihingen/Ranglistenplatz 28) und Victoria Pohle (TEC Waldau/42). Pohle hatte im Halbfinale kurz zuvor gegen Parcelli gewonnen, Vogt in drei umkämpften Sätzen gegen Schnack.
Ins Finale startete zunächst Pohle besser, sie führte bald 4:1. Vogt steigerte sich und konnte auf 4:4 ausgleichen. Beide boten teils lange Ballwechsel, variantenreiches Tennis mit Stops und Volleys, dazu platzierte Passierschläge. Pohle gewann den Satz mit 6:4. Im zweiten ging Vogt mit 4:1 in Führung, ehe Victoria Pohle ausglich. Dann ging es hin und her bis zum 6:6. Im umkämpften Tie-Break hatte die 18-jährige Pohle das glücklicher Ende für sich und gewann mit 6.4, 7:6. „Ich bin glücklich, und habe mich von Partie zum Partie gesteigert“, sagte die Siegerin. „Das Turnier ist toll organisiert, die Leute kümmern sich und umsorgen uns sehr gut“, ergänzte sie.
Zuvor hatte im Halbfinale der Männer der 21-jährige Maximilian Homberg (1. FC Nürnberg) den topgesetzten Vorjahressieger Kai Lemstra (TC Schießgraben Augsburg) in drei Sätzen und über drei Stunden Spielzeit geschlagen. Das andere Halbfinale gewann Aaron Funk (SV Böblingen), Nummer vier der Setzliste, gegen den 18 jährigen Max Pade (TSV Haar). Der hatte im Viertelfinale gegen den an zwei gesetzten Jochen Bertsch (TuS Mannheim) gewonnen.
Das Finale war zunächst ausgeglichen bis zum Stand von 4:4 im ersten Satz. Beide spielten druckvolles Tennis, immer wieder mit eindrucksvollen Passierschlägen, aber auch garniert mit Stops und platzierten Lobs. Das Publikum belohnte immer wieder mit viel Beifall. Homberg, der 2021 als 17-Jähriger schon einmal in Oberkochen gewonnen hatte, holte sich den Satz mit 6:4. In Satz zwei ging der Nürnberger gegen den zwei Jahre jüngeren Funk schnell mit 3:0 in Führung. Der wurde zunehmend unzufriedener, obwohl ihm immer wieder gute Bälle und spektakuläre Punkte gelangen. Doch Homberg setzte sich über 3:1 schließlich 6:1 in Satz zwei durch, was deutlicher aussieht als es war, und holte sich damit den Sieg.
Beide lobten bei der Siegerehrung, die Turnierdirektor Hubert Wunderle zusammen mit Bürgermeister Peter Traub und TCO-Vorstand Rudi Koller wie schon bei den Frauen vornahm, die Organisation und die familiäre Atmosphäre. Traub sagte: „Das Turnier hat seine Klasse wieder gezeigt, und die Frauenkonkurrenz vervollständigt es nur.“ Wunderle unterstrich dies, und fügte an: „Für die nächsten vier Jahre werden wir das Turnier weiter so durchführen.“ Die Zuschauer hätten das so belohnt.