WTB und BTV treiben verbandsübergreifenden Spielbetrieb voran
„Das Projekt ist auf dem richtigen Weg“ – Mit der Mitgliederversammlung des Badischen Tennisverbandes im Oktober wurde ein weiterer Meilenstein in Richtung eines verbandsübergreifenden Spielbetriebs von BTV und WTB gesetzt. Zahlreiche Änderungen an der Wettspielordnung wurden beschlossen, andere bewusst vertagt. Im Interview sprechen Bernd Greiner (BTV) und Klaus Berner (WTB) über den aktuellen Stand, zentrale Beschlüsse, offene Punkte und die nächsten Schritte.
BTV zieht positives Fazit – Deutliches Signal aus den Grenzregionen
BTV-Vizepräsident Bernd Greiner zeigt sich äußerst zufrieden mit der Mitgliederversammlung: „Wir hatten im Vorfeld intensiv analysiert, welche Anpassungen sinnvoll, unkritisch oder besonders diskussionsbedürftig sind. Die zahlreichen Regionalmeetings und die große Umfrage im Frühsommer haben uns sehr geholfen. Die Abstimmungen haben bestätigt, dass diese Vorbereitung richtig war: Unkritische Anträge wurden klar angenommen, zentralere Themen intensiv diskutiert.“
Besonders wertvoll sei die Wortmeldung mehrerer Vereine aus dem badisch-württembergischen Grenzgebiet gewesen: „Sie haben sehr deutlich gemacht, dass sie den verbandsübergreifenden Spielbetrieb ausdrücklich unterstützen und auf die Einführung warten.“
Beschlüsse im Überblick
- Angenommene Anträge
- Jugendliche dürfen ab 1. Oktober 2026 unbegrenzt in mehreren Mannschaften gemeldet werden.
- Die Anzahl der Rechtsinstanzen wird von drei auf zwei reduziert.
- Abgelehnte Anträge
- Ein Kompromiss zur Vereinheitlichung der Regelung bei 3:3-Ergebnissen in Vierer-Mannschaften fand keine Mehrheit.
- Eine Einschränkung bei der Nutzung von Spieler:innen mit Regionalliga-Meldung wurde überraschend knapp angenommen. Greiner: „In einer Phase, in der wir eigentlich Flexibilität schaffen möchten, wirkt diese Begrenzung eher aus der Zeit gefallen. Die knappe Mehrheit der Vereine hat sich dennoch dafür entschieden.“
WTB: Hohe Erwartung und breite Unterstützung
WTB-Vorstand Klaus Berner beschreibt seine Erwartung vor der BTV-Versammlung als „zuversichtlich, aber angespannt“: „Für einige Vereine ändert sich kaum etwas, für andere entsteht ein klarer Mehrwert. Besonders Clubs in Grenzregionen profitieren spürbar. Mannschaften im oberen Leistungsbereich freuen sich zudem darauf, sich durch den verbandsübergreifenden Spielbetrieb leistungsgerechter messen zu können.“
Bemerkenswert sei das aktive Interesse vieler badischer Mannschaften gewesen: „Das zeigt die große Bedeutung, die diesem Vorhaben zugeschrieben wird.“
Nächste Schritte bis Frühjahr 2025
Ein erstes Arbeitstreffen der Hauptamtlichen sowie der zuständigen Fachgremien beider Verbände findet im Dezember statt. Ziel ist es, offene Regelungspunkte der Wettspielordnungen weiter abzugleichen und einen verbindlichen Zeitplan zu verabschieden.
Greiner: „Im Frühjahr führen wir vertiefende Abstimmungen mit den WTB-Vereinen, danach erneut mit den Clubs im BTV.“
Sorge vor Endlosschleifen? – Klare Signale aus beiden Verbänden
Greiner: „Aus Präsidien und Vereinen beider Verbände kommt der eindeutige Auftrag, den verbandsübergreifenden Spielbetrieb umzusetzen. Das erzeugt einen positiven Druck, den Prozess strukturiert abzuschließen.“
Berner ergänzt: „Nach dem Start wird es selbstverständlich eine Lernphase geben. Nachjustierungen gehören dazu – und die Weiterentwicklung des Spielbetriebs ist fester Bestandteil unserer Verbandskultur.“
Start geplant für die Sommersaison 2027
Bereits im Dezember sollen offene Fragen mit Bezirks- und Vereinsverantwortlichen geklärt werden.
Berner: „Unser Ziel ist, das endgültige Konzept vor der WTB-Delegiertenversammlung im Mai zu verabschieden. Wenn alles planmäßig verläuft, kann der verbandsübergreifende Spielbetrieb zur Sommersaison 2027 starten.“