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Mit Deutsch-Rap ins Duell

Platz 1 in der Biberacher Stützpunkthalle des Württembergischen Tennis-Bundes war am Tag der Achtelfinals der 51. Deutschen Tennismeisterschaften (4.-11.12.) für die noch im Wettbewerb befindlichen Spielerinnen und Spieler des gastgebendes Landesverbandes reserviert.

09.12.2022  Allgemein
Maximilian Scholl (links) gratuliert Max Rehberg zum Einzug ins Viertelfinale © DTB/Jürgen Hasenkopf

„Ladies first“ hieß es dort am Donnerstag Vormittag für Victoria Pohle (TEC Waldau, DR121) gegen die an drei gesetzte Ella Seidel (Club an der Alster, DR20). Nach ihrem Erstrundenerfolg gegen Lara Schmidt (TC BW Dresden-Blasewitz, DR50) ging die WTB-Kaderspielerin etwas nervös auf den Platz – und musste schnell anerkennen, dass im Damentennis, anders auf der internationalen Juniortour, wo die Stuttgarterin zuletzt mit guten Resultaten aufgefallen war, doch ein anderes Niveau gespielt wird. Seidel jedenfalls hatte einen guten Start – zu gut für Pohle (0:6, 1:6). „Ich hätte ihr gewünscht, dass sie am Anfang besser reingekommen wäre ins Match“, bedauerte WTB-Trainerin Chris Singer-Bath. Gleichwohl war Pohle nicht ganz unzufrieden, war es doch ihre erste Teilnahme in Biberach. „Ich bin meiner Trainerin und dem WTB dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben, für mich war es trotz allem eine tolle Erfahrung“, so Pohle.

Gesetzte Spielerinnen sind außer Seidel zwischenzeitlich keine mehr im Damenfeld vertreten, nachdem zum Turnierbeginn zunächst die Deutsche Meisterin von 2020, Noma Noha Akugue (Club an der Alster) wegen Krankheit abgesagt und sich bis zum Viertelfinale dann auch die restlichen Gesetzten verabschiedet hatten – zuletzt Mara Guth (TC Bad Vilbel, DR22) gegen Carolina Kuhl (TV Fürth, DR46) mit 6:7, 3:6 und Joelle Steur (Bielefelder TTC, DR22) gegen Helene Schnack (TC Taufkirchen, DR77) mit 2:6, 4:6. Weiter unter den letzten Acht sind noch Laura Putz (TC Aschheim, DR60), Sonja Zhenikhova (TK Blau-Gold Steglitz, DR91) und Angelina Wirges (DTV Hannover, DR44).

Ganz anders bei den Männern, hier gaben sich die Gesetzen bislang keine Blöße. Als Erster zog Max Rehberg (TK Grün-Weiß Mannheim, DR44) ins Viertelfinale ein – auf Platz eins gegen WTB-Vertreter Maximilian Scholl (TEC Waldau, DR55). Bis zum 4:4 im ersten Durchgang war hier alles offen, dann zauberte Rehberg trotz Bedrängnis starke Passierschläge hervor, machte das 6:4 und legte zum 6:1 im zweiten Durchgang gar noch eine Schippe drauf. „Schade, aber er war einfach der Bessere“, erkannte Scholl die Niederlage bei seinem ersten DM-Einsatz in Biberach an. „Für mich war’s toll, hier dabei zu sein, das hatte in der Vergangenheit meist wegen US-College oder meinem damaligen Ranking nicht gepasst.“

Nicht ganz gepasst hat es auch für WTB-Talent Lasse Pörtner (TC Kirchheim/Teck, DR80) gegen den an vier gesetzten Marcel Zielinski (TC Iserlohn, DR36). Mit Deutsch-Rap auf den Ohren ging der 17-Jährige motiviert auf den Platz, zwei Breaks besiegelten jedoch den Satzverlust. Doch im zweiten Durchgang schöpfte Pörtner nochmal Hoffnung, nachdem er lange Ballwechsel gut diktiert und Mut zum Risiko bewiesen hatte. „Am Schluss hat ihm die Konstanz gefehlt“, meinte WTB-Trainer Albert Ender nach dem 2:6, 6:2, 3:6.

Einer wie Kai Wehnelt (Wiesbadener THC, DR28) hat diese natürlich, als Topgesetzter behauptete er sich gegen Lenn Lünkemann (Großflotbecker THGC, DR66) in einem von beiden Seiten kampfbetonten Match mit 6:3,4:6, 6:2. Ebenso eine Runde weiter kamen Lewie Lane (Suchsdorfer Sportverein, DR48) durch ein 6:3, 6:2 gegen Markus Malaszszak (Tennis-Club SCC Berlin, DR175). Schön anzuschauen aufgrund mutiger Netzangriffe und laufintensiver Rallyes war das Match zwischen Jakob Schnaitter (TC Ismaning, DR47) und Luca Matteo Sobbe (TuS Ickern, DR58). Dass sich Sobbe beim vorletzten Ballwechsel am Knöchel verletzte, war am Ende nicht mehr ausschlaggebend (6:3, 6:4). Nur kurz währte der Auftritt von Luca Gelhardt (TC Oberwerth Koblenz, DR70) gegen den an drei gesetzten Leopold Zima (Tennis-Club Ohligs 1914, DR32). Wegen einer ihn schon länger plagenden Schulterverletzung strich Gebhardt nach dem ersten Spiel die Segel.

Dass letzte Match mit WTB-Beteiligung auf Platz eins bestritt am Donnerstagabend Tim Handel (TV Reutlingen, DR42) gegen Aaron James Williams (Tennisclub Bredeney, DR77). Handel gab trotz Satzbällen den ersten Durchgang im Tiebreak ab, hatte dann bei 4:5 gar einen Matchball gegen sich – und zog in dieser spannenden Phase doch noch den Kopf aus der Schlinge (7:5). Mit zwei schnellen Breaks im Entscheidungssatz war dann das Moment ganz bei Handel (6:1). Nachdem auch Jochen Bertsch (Mannheimer Turn- u. Sportgesellschaft, DR29) sich in einem Linkshänderduell mit 6:4, 6:4 gegen Christian Hansen (Marienburger SC, DR51) mit 6:4, 6:4 durchgesetzt hatte, stehen somit alle acht Gesetzten des Herrenfeldes im Viertelfinale.

Alle Matches werden live und exklusiv auf Tennis Channel übertragen. Der Zutritt für Zuschauer:innen ist begrenzt, Tickets bis zum Viertelfinale am Freitag kosten 5 Euro, am Samstag und Sonntag 10 Euro. Kartenbestellungen können an biberach@wtb-tennis.de gerichtet werden. Die Tickets werden an der Tageskasse hinterlegt.

Thomas Volkmann (WTB)