Starker Auftritt der WTB-Teams bei den Großen Spielen
Am vergangenen Wochenende zeigten die württembergischen Teams bei den „Großen Spielen“ der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Verbände starke Leistungen.
Die Auswahlteams des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) konnten sich in diesem Jahr gleich zwei Titel sichern. Der WTB sitze sich sowohl in der Altersklasse 50 (6:3-Finalsieg gegen Mittelrhein) als auch in der Altersklasse 60 (5:4-Finalsieg gegen Hessen) durch. Die Titelkämpfe der Altersklasse 50 fanden in Osnabrück statt, jene der Altersklasse 60 auf der Anlage des Hildesheimer TV. Die Altersklasse 70 ist souverän in die A-Gruppe aufgestiegen. Altersklasse 40: Trotz mehr gewonnener Sätze und einer Spitzenleistung erfolgte ein extrem unglücklicher Abstieg in die B-Gruppe.
AK 40 – Knapp am Klassenerhalt vorbei
Bei den Walter-Rosenthal-Spielen der AK 40 im westfälischen Sölderholz wartete auf das WTB-Team gleich zu Beginn eine Mammutaufgabe: Gastgeber Westfalen, als Favorit gesetzt, verlangte den Württembergern alles ab. Vier Einzel gingen in den Match-Tiebreak – Nerven wie Drahtseile waren gefragt. Alexander Bantel und Julia Schuster bewiesen die größte Coolness und punkteten, während Daniel Schwarz und Cornelia Schwarz nach großem Kampf unglücklich unterlagen. Nach einem 2:4-Zwischenstand brachten Bantel/Ganick das Herrendoppel noch nach Hause, am Ende hieß es aber 3:6.
Am Sonntag gegen Berlin-Brandenburg zeigten vor allem die Damen ihre Klasse: Christiane Höllring und Nicola Kopp gewannen glatt, Cornelia Schwarz drehte im Match-Tiebreak die Partie zu ihren Gunsten. 3:3 stand es nach den Einzeln – Spannung pur. Das Damendoppel Schwarz/Schuster blieb souverän, doch die letzten beiden Begegnungen gingen hauchdünn verloren. Endstand: 4:5.
Auch wenn der Klassenerhalt knapp verpasst wurde, zeigten die Württemberger enormen Kampfgeist und Zusammenhalt. Alle acht Teammitglieder kamen zum Einsatz, jeder Punkt wurde lautstark bejubelt. Besonders die vielen Match-Tiebreaks machten deutlich, wie ausgeglichen das Feld war.
AK 50 – Deutscher Meistertitel als Krönung
Eine echte Sensation gelang der WTB-Auswahl bei den Schomburgkspielen in Osnabrück: Mit einer Mischung aus Routine, Siegeswillen und Nervenstärke holte das Team überraschend, aber hochverdient den Deutschen Meistertitel.
Bereits im Halbfinale gegen Titelverteidiger Berlin lieferten die Württemberger ein echtes Ausrufezeichen. Anke Wurst und Sybille Elsland dominierten ihre Einzel, Petra Dobusch rang ihre Gegnerin in zwei nervenaufreibenden Sätzen nieder. Besonders stark: Stefan Feyen, der sein Match mit konsequentem Angriffsspiel glatt gewann. Beim Stand von 4:2 sorgten das Damendoppel Wurst/Dobusch und das Mixed Günther/Osswald mit klaren Siegen für die Entscheidung. 6:3 gegen den Favoriten – der Traum vom Titel lebte.
Im Finale gegen Niederrhein wurde es dann dramatisch. Alle drei Dameneinzel gingen über die volle Distanz, alle drei wurden im Match-Tiebreak entschieden – und jedes Mal behielten die WTB-Spielerinnen die Oberhand. Wurst kämpfte sich nach 0:6 im ersten Satz zurück und gewann 11:9 im MTB. Elsland drehte nach Abwehr von gleich vier Matchbällen ihr Spiel noch, und auch Dobusch triumphierte nach nervenstarkem Endspurt. Diese Energieleistungen legten den Grundstein für den 6:3-Enderfolg, den das Damendoppel Wurst/Dobusch schließlich sicherstellte.
Neben dem sportlichen Erfolg war das Wochenende geprägt von einer harmonischen Stimmung. Der gastgebende Osnabrücker TC sorgte mit perfekter Organisation, einem reichhaltigen Buffet und einem stimmungsvollen Spielerabend für beste Rahmenbedingungen. „Für uns ist das trotz langer An- und Abreise jedes Jahr ein Highlight – aber dieser Titel macht es unvergesslich“, so die einhellige Meinung im Team.
AK 60 – Pokaljubel in Hildesheim
Die Fritz-Kuhlmann-Spiele der AK 60 führten das WTB-Team nach Hildesheim – und am Ende zurück mit dem großen Siegerpokal im Gepäck. Bereits im Vorfeld war klar: Die Württemberger, an Position eins gesetzt, gehören zu den Favoriten. Doch in dieser Altersklasse gibt es keine einfachen Siege.
Zum Auftakt traf man auf Berlin-Brandenburg, gegen die in den Vorjahren bittere Niederlagen hinzunehmen waren. Dieses Mal sollte es anders laufen. Gleich drei Einzel gingen in den Match-Tiebreak, zwei davon entschied der WTB für sich. Mit einer 4:2-Führung nach den Einzeln und einer cleveren Doppelaufstellung war der Weg geebnet. Das Mixed sicherte den Siegpunkt, das Herrendoppel legte nach – 6:3 und der Sprung ins Finale war perfekt.
Dort wartete Hessen, ebenfalls mit viel Erfahrung und Qualität ausgestattet. Erinnerungen wurden wach: 2022 hatte man trotz 4:2 nach den Einzeln alle Doppel verloren. Doch diesmal zeigte das WTB-Team Nervenstärke. Wieder stand es 4:2, wieder wurde es spannend. Als das Damendoppel den Matchball verwandelte, war der Jubel groß. Endstand: 5:4. „Sektdusche, Siegerehrung, glückliche Gesichter – wir hätten uns den Heimweg nicht schöner vorstellen können“, fasste Mannschaftsführerin Stefanie Jäger zusammen.
AK 70 – Mit mannschaftlicher Geschlossenheit zum Aufstieg
Das Ziel war klar: der Aufstieg in die A-Gruppe. Nach intensiven Vorbereitungstreffen beim TC Weil im Schönbuch war das Team bestens eingespielt – und die Mission wurde in Backnang eindrucksvoll erfüllt.
Die Matches waren geprägt von enger Spannung, starker Unterstützung von der Bank und cleveren taktischen Entscheidungen. Besonders in Erinnerung bleiben die nervenstarken Auftritte von Cornelia Förster, die ihr Einzel souverän gewann, sowie von Gabriele Zentner, die einen nervenaufreibenden Match-Tiebreak mit 10:0 für sich entschied. Auch Lubomir Petrov glänzte mit einem klaren Sieg, während das Mixed Förster/Petrov mit einem entscheidenden 6:0, 6:1 den Aufstieg klar machte.
Ein wichtiger Faktor war die geschlossene Teamleistung: Ob auf dem Platz oder als Unterstützung am Spielfeldrand, jeder einzelne trug zum Erfolg bei. Ein besonderes Lob ging an die TSG Backnang, die als Ausrichter für perfekte Bedingungen sorgte – inklusive starker Verpflegung, einem festlichen Rahmenprogramm und sogar dem Besuch des Oberbürgermeisters. „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, und dass wir am Ende den Aufstieg feiern konnten, war die Krönung“, so Mannschaftsführer Wilhelm Rieger.
Über die „Großen Spiele“
Seit 2006 werden die Deutschen Aktiven-Mannschaftsmeisterschaften der Tennis-Landesverbände als Kombinationswettbewerb für Damen und Herren ausgetragen. Am 30. und 31. August 2025 traten die Auswahlteams erneut bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften an. Die traditionsreichen „Großen Spiele“ der Altersklassen markierten jedes Jahr den festen Schlusspunkt der Sommersaison im Turnierkalender. In den Altersklassen von 30 bis 70 maßen sich die besten Senior:innen der Landesverbände auf den deutschen Tennisplätzen. In den Gruppen A ging es um die Meistertitel, während die Sieger der B- und C-Gruppen den Aufstieg feiern durften und die Gruppenletzten den Abstieg hinnehmen mussten.