Meisterschaften der Superlative

Mit 147 Teilnehmern verzeichnete man einen Teilnahmerekord und vor allem in der A-Klasse der Herren sahen die zahlreichen Zuschauer begeisterndes Tennis. Ebenfalls super die Turnierleitung von Oberschiedsrichter Charly Kommer, der sogar den spielfreien Regentag richtig vorhergesehen hatte.

Genau fünfzig Herren bewarben sich um den Titel der Herren-A, wobei sich fast alle Gesetzten für das Viertelfinale qualifizierten. Einzige Ausnahme war Hallen-Bezirksmeister Pascal Koch (Hechingen), der am Balinger Patrick Dolezych scheiterte. Nach sicher gewonnenem ersten Satz, machte er einige leichte Fehler, verlor den zweiten im Tiebreak und verzitterte schließlich den Match-Tiebreak mit 9:11.

Auch im Viertelfinale verlief alles nach Plan. Robin Riethmüller (Hechingen) ließ dem einheimischen Oliver Kiefer genauso wenig Chancen wie Pascal Domnik (Hechingen) dem Nusplinger Michael Aicher. Ebingens Routinier Holger Keinath beherrschte den jungen Pascal Dolezych ebenfalls nach Belieben. Interessanter war hier der Rottweiler Bruderkampf zwischen Philipp Mayer und seinem jüngeren Bruder Florian, den Philipp dank seines besseren Aufschlags und etwas schnellerem Spiel mit 6:2 und 6:2 für sich entschied.

Die beiden Halbfinalspiele brachten dann die erwarteten umkämpften Begegnungen. Mit Robin Riethmüller und Pascal Domnik trafen zwei gerade vom Studium in den USA heimgekehrte Grundlinienspieler aufeinander, die beide mit viel Power und schnellen Beinen überzeugten. Nach schnell verlorenem ersten Dutchgang konnte Domnik den zweiten für sich entscheiden und damit den Match-Tiebreak erzwingen. Jubeln durfte hier schließlich Robin nach einem 11:9. Kluges Grundlinienspiel gegen viel Power sah man im anderen Halbfinale. Mayer versuchte zunächst, seinen Gegner vom Platz zu schießen, was im ersten Satz beim 5:7 gründlich misslang. Der zweite war durch starke Aufschlagspiele geprägt. Ein Break genügte schließlich dem Rottweiler zum Satzgewinn. Und er nützte diesen Schwung dann auch im Match-Tiebreak den er mit 10:6 für sich entschied.

Wenig Spannung brachte das Endspiel, denn Riethmüller schien vor allem körperlich überlegen zu sein und entschied fast alle wichtigen Ballwechsel für sich, so dass auch einige Superbälle dem Rottweiler nichts halfen. Am Ende hieß es 6:2 und 6:1 für den für Hechingen spielenden Balinger.

Nur zehn Damen hatten für die Damen-A gemeldet. Klare Favoritin war die einzige Ranglistenspielerin Arlinda Herforth aus Dettingen, die für Balingen aktiv ist. Nach einem leichten Viertelfinalsieg gegen Romy Büsing (Spaichingen) wunderte sie sich im Halbfinale zunächst über ihre junge Gegnerin Laura Fügner (Tübingen), die ihr beim 5:7 alles abverlangte. Dann ging es jedoch schnell und Satz zwei brachte ein 6:0 für Arlinda. Mit demselben Ergebnis nur umgekehrt endete das andere Halbfinale zwischen den beiden Hechingerinnen Leonie Baumgärtner und Stephanie Diebold. Nach einem leichten 6:0, musste Leonie beim 7:5 im zweiten Satz doch etwas zittern. Im Endspiel war es Arlinda, die alle Punkte machte, darunter allerdings auch einige Minuspunkte durch eigene Fehler. Leonie konnte meist nur reagieren und musste am Schluss ihrer technisch überlegenen Gegnerin zum 6:3 und 6:2 Sieg gratulieren.

44 meist junge Spieler hatten bei der B-Klasse der Herren gemeldet und am Ende stand mit dem Tailfinger Uwe Briel ein 50-jähriger im Endspiel. Mit zwei ungefährdeten Zweisatzsiegen erreichte er das Viertelfinale, wo er gegen den jungen Hechinger Markus Buckenmayer in die Verlängerung des Match-Tiebreaks musste und mit 14:12 gewann. Nicht viel anders verlief das Halbfinale gegen Can Cigdem (Ebingen), wo es ebenfalls in den Match-Tiebreak ging und am Ende 10:8 für den Oldie hieß. Weitaus leichte hatte es da sein Endspielpartner Paul Neuscheler, der mit vier Zweisatzsiegen dorthin gekommen war. Allerdings musste er sich in der Vorschlußrunde gegen den jungen Freudenstädter Andre Arapi schon ziemlich anstrengen, um mit 6:4 und 7:6 als Sieger vom Platz zu gehen. Im Finale schien Uwe Briel zunächst, seinem Alter Tribut zollen zu müssen und verlor schnell mit 0:6. Doch plötzlich bekam er die „zweite Luft“ und erreichte mit seinem überlegten Spiel und guten Aufschlägen ein 6:2 und auch im entscheidenden Match-Tiebreak war er beim 10:3 ungefährdet.

Immerhin 25 Teilnehmerinnen gab es bei den Damen-B, wobei die meisten noch in der Jugend startberechtigt sind. Die topgesetzte Lisa Maisch (Ammerbuch) schaffte es nur bis ins Viertelfinale, wo sie an der jungen Tübingerin Jule Burkhardt mit 1:6 und 4:6 hängen blieb. Diese musste im Halbfinale noch mehr kämpfen, um die Jungseniorin Michaela Ruf (Bühl) mit 7:6 und 7:5 auf Platz drei zum verweisen. In der unteren Hälfte marschierte dagegen Selin Staiger (Ebingen) problemlos durch die Runden und hatte auch im Halbfinale gegen Maja Rees (Spaichingen) beim 6:0 und 6:2 keine Probleme. Im Endspiel hatte sie sich scheinbar schon an dieses Ergebnis gewöhnt und gewann den Titel ohne größere Probleme.

Bei den Herren-C siegte mit Dominik Sülzle (Rosenfeld) der jüngste Teilnehmer mit noch nicht ganz zwölf Jahren. Richtig kämpfen musste er im Viertelfinale, wo er von Maximilian Lang (Ebingen) in den Match-Tiebreak gezwungen wurde und diesen mit 10:6 für sich entschied. Im Halbfinale brachte ihn Marcel Pache nur im zweiten Durchgang in Schwierigkeiten, während das Endspiel gegen Salim Stickel (Tübingen) mit 6:1 und 6:0 schnell zu Ende ging. Stickel hatte vor her nach zwei Durchgängen den Balinger Kemmler auf Platz drei verwiesen.