Jetzt noch die Krönung

Damen aus Vaihingen-Rohr erneut auf dem Meisterthron

Der erste Schritt ist geschafft. Mit einem 6:3-Sieg am letzten Saisonspieltag im Stuttgarter Derby gegen den TC Doggenburg, haben die Frauen des TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr den im Vorjahr gewonnenen Titel des württembergischen Meisters erfolgreich verteidigt. Sechs Siege und nur eine Niederlage, ein 3:6 mit stark ersatzgeschwächtem Aufgebot gegen den VfL Sindelfingen, stand am Ende für den Titelverteidiger zu Buche. Jetzt folgt allerdings noch Schritt zwei der Mission für die Mannschaft von Trainer Michael Seibold, die da Aufstieg in die Regionalliga heißt. Im vergangenen Jahr scheiterte das Filderteam deutlich am haushohen Favoriten TC Radolfzell, was kein großes Wunder war, gelang doch den Südbadenerinnen nun mit beinahe identischem Aufgebot der direkte Durchmarsch in die zweite Bundesliga. Diesmal dürfte die Hürde auf dem Weg in die dritthöchste deutsche Spielklasse für die Vaihingerinnen etwas kleiner sein: Am 22. August wartet ein Heimspiel gegen den Hessenmeister, bei dem dann einer der beiden Aufsteiger in die Regionalliga Südwest ermittelt wird. „Die junge Mannschaft hat sich in sieben Spielen den ersten Platz verdient und erarbeitet. Die Mannschaft um Carmen Schultheiß und Emily Seibold versucht nun, in der Relegation den Favoriten aus Hessen zu besiegen. Das wäre natürlich die Könung“, sagt Dr. Michael Seibold der Trainer des neuen WTB-Meisters.

Die beiden Rivalen aus der Landeshauptstadt müssen derweil den Gang nach unten, in die Oberliga antreten. Der TC Doggenburg blieb in dieser Saison komplett ohne Sieg, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen war, dass die kroatische Spitzenspielerin Matea Mezak aufgrund ihrer Schwangerschaft ohne Einsatz blieb. Ihre Landsfrau Ena Babic war an Position eins mit nur einem Sieg in sieben Einzeln etwas überfordert. Und auch der TEC Waldau II ist in der kommenden Saison nur noch fünftklassig. Während der ersten Damenmannschaft des Vereins der sofortige Wiederaufstieg in die erste Bundesliga gelang, waren für Tanja Winkler, Beatrice Krauss-Granate und Kolleginnen am Ende drei Siege zu wenig für den Klassenverbleib. Dritter Absteiger ist der STC Schwäbisch Hall. Den Hohenloherinnen um die ehemalige Weltklassespielerin Martina Sucha gewann zwar am abschließenden Spieltag überraschend mit 5:4 beim VfL Sindelfingen, zu diesem Zeitpunkt stand der Abstieg aber bereits fest. Hinter dem Meister TC Blau-Weiß Vaihingen-Rohr, dem Überaschungs-Vize TC Ludwigsburg und den Sindelfingerinnen, die in Jahr eins nach dem Regionalliga-Abstieg den dritten Platz gesichert haben, gruppierten sich im Mittelfeld die beiden Aufsteiger TC Leonberg und TC Lauffen II ein.

Herren von der Doggenburg gewinnen das „echte“ Endspiel um den WTB-Titel

Beim Traditionsclub im Stuttgarter Norden gab es am letzten Juli-Wochenende gemischte Gefühle: Während beim TC Doggenburg der Abstieg der Damen in die Oberliga registriert werden musste, feierten die männlichen Vereinskollegen den Meistertitel in der Württembergliga. Als wenn der Spielplangestalter schon von vorne herein Lust auf ein echtes Endspiel gehabt hätte, ließ er am abschließenden Saisonspieltag die beiden bis dahin ungeschlagene Teams aufeinandertreffen. Nach einer bereits beruhigenden 4:2-Führung nach den Einzeln, setzten sich die Gastgeber vom TC schließlich mit 5:4 gegen die Gäste vom TC Markwasen Reutlingen durch. Die Stuttgarter um ihren Spitzenspieler Antonio Sancic (Kroatien) trafen deshalb bereits am ersten August-Wochenende (Ergebnis bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht bekannt) im Aufstiegsspiel zur Regionalliga auf den Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland, den TSC Mainz.

Hinter dem TC Markwasen Reutlinngen, der sich nach Rang drei im Vorjahr, genau wie der TC Doggenburg, um einen Platz verbessert hat, reihte sich der starke Aufsteiger TSG Backnang ein. „Wir haben uns gut etabliert, wir sind zufrieden“, sagte der Trainer Hans-Ulrich Kirmse, dessen Team drei Siege und zwei Niederlagen sammelte und vor dem abschließenden Wochenende sogar noch eine kleine Chance auf den Gewinn der Meisterschaft gehabt hatte. Ein einziger Sieg in dieser Saison reichte derweil dem TC Metzingen, um hinter dem TC Hechingen auf Platz fünf zu enden und damit dem Abstieg zu entgehen. Den Weg in die Oberliga antreten muss derweil neben dem TC Afriso Güglingen, der seine Mannschaft schon vor Rundenbeginn zurückgezogen hatte, der TC Heilbronn am Trappensee. Anstelle des an Nummer eins gemeldeten Türken Marsel Ilhan (Nummer 81 der Weltrangliste) kam bei den Unterländern der Rumäne Dacian Cracun zum Einsatz, der mit einer Einzelbilanz von 4:1 durchaus überzeugte. Insgesamt reichte es für die Heilbronner aber nicht zum Klassenverbleib. In der höchsten württembergischen Liga wird die Region Heilbronn allerdings durch den Aufsteiger TC Bad Friedrichshall auch im nächsten Sommer vertreten sein. Harald Landwehr